Das Naturschutzgebiet Brachter Wald wurde nach dem 2. Weltkrieg als Munitionsdepot der britischen Rheinarmee in Westdeutschland eingerichtet, wovon die Splitterwälle, Gebäude, Strassen und Einzäunungen noch heute zeugen. Es war seiner Zeit das größte Munitionsdepot der britischen Rheinarmee.
Nach Ende des Kalten Krieges und Abzug der Rheinarmee wurde das Munitionsdepot 1996 aufgegeben und ging in den Besitz der Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Viersen mbH über.
In den 50 Jahren als militärisches Sperrgebiet konnte sich in dem 12 qkm großen Areal auf den nährstoffarmen Böden eine einzigartige Heidelandschaft mit einer seltener Tier- und Pflanzenwelt entwickeln. Dies führte dazu, das man das gesamte Areal unter Naturschutz stellte.
Obwohl es vollständig eingezäunt ist, wurde es der Öffentlichkeit über 6 Eingänge zugängig gemacht. Innerhalb des Gebietes gelten strenge Regeln. So darf man die vier farblich gekennzeichneten Routen (Rot, Weiß, Grün, Blau) nicht verlassen und es ist verboten Hunde frei laufen zu lassen. Des Weiteren dürfen keine Pflanzen und Pilze entnommen werden und das Füttern der Tiere ist verboten.
Lagern, Campen und Zelten, sowie Grillen und offenes Feuer sind ebenfalls verboten. Die Natur darf nicht durch Lärm oder Drohnenüberflüge gestört werden.
Selbstverständlich darf kein Müll hinterlassen werden, das gilt natürlich auch außerhalb von Naturschutzgebieten
Neben den fast 400 Damhirschen findet man dort auch Wildpferde, die mit für die Pflege der Landschaft zuständig sind. Mit ein wenig Glück kann man die Pferde in dem weitläufigen Gelände entdecken.
Ebenfalls erfolgt eine Beweidung mit freilaufenden Rindern und Schafen, deren Gebiete auf der Karte mit entsprechenden Symbolen gekennzeichnet sind.
Insgesamt gibt es 4 Aussichtspunkte. Der Aussichtspunkt an der roten Route ist allerdings nicht betretbar und in einem sehr schlechten Zustand (Stand Oktober 2020). Zu den anderen Punkten kann ich leider nichts sagen.
Download der offiziellen Broschüre
Broschüre Teil 1 (PDF, 720 KB)
Broschüre Teil 2 (PDF, 750 KB)
Rote Runde – Naturschutzgebiet Brachter Wald
Den Eingangsbereich sollte man in Abhängigkeit vom Weg wählen, den man gehen möchte. Die Zufahrt zum Eingang und Parkplatz an der roten Route erreicht man über die Zufahrt Heidekamp. (Von hier kann man auch auf der weißen Route starten, die auf Grund ihrer Länge allerdings gute Kondition erfordert.)
Der B221 folgenden von Brüggen in Richtung Bracht geht es in Genholt links In Richtung Heidekamp, wo sich auch Gastronomie befindet. Wir folgen der Straße bis uns das Eingangstor zum Naturschutzgebiet Brachter Wald die Weiterfahrt versperrt. Dort befindet sich ein Wanderparkplatz, wo wir unser Auto abstellen können. Weiter geht es zu Fuß durch das Drehkreuz. Hinter dem Drehkreuz befinden sich Informationstafeln mit Infos zum Naturschutzgebiet, Wanderkarte und Verhaltensregeln.
Insgesamt gibt es 4 Routen:
Grüner Weg 4,0 km
Roter Weg 4,5 km
Blauer Weg 5,2 km
Weißer Weg 18,1 km
Ich bin mit meinem Enkel die rote Route gegangen. Wir hatten das Glück die Wildpferde und auch Damhirsche zu sehen. Wenn man der roten Markierung an den Wegepfählen folgt, ist es kein Problem den richtigen Weg zu finden. Wer möchte kann sich natürlich auch den GPS-File zur Navigation von Komoot herunterladen. Die Tour ist dort von mir freigegeben.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachwandern und drücke euch die Daumen, das ihr die Damhirsche und Wildpferde zu sehen bekommt. Um euch auf den Geschmack zu bringen, schaut euch die beigefügte Bildergalerie an.
Euer Niederrheinscout
Armin Jackels